Elon Musk, einer der erfolgreichsten Unternehmer des Globus, scheint seit dem Erwerb der Internet-Plattform Twitter („X“) an Bodenhaftung verloren zu haben. Seine geradezu de-Muskierend peinliche Anbetung des künftigen US-Präsidenten machte das zuletzt nur allzu deutlich sichtbar.
Die polternde Ansage, in dessen Regierungsteam mit allen Mitteln gegen eine überbordende Bürokratie zu kämpfen, mag zwar auf den ersten Blick noch einen gewissen politischen Sinn ergeben. Sie basiert jedoch auf einer problematischen, illiberalen Grundhaltung, die er mit anderen Silicon-Valley-Helden wie Peter Thiel, dem Mitgründer von PayPal, zu teilen scheint.
Mit der uneingeschränkten Unterstützung von Trumps Propaganda für Bitcoin und andere Pseudo-Geld-Konstrukte biegt Musk erst recht in die falsche Richtung ab. Es ist nämlich schlicht verantwortungslos, künstliche Geld-Surrogate als wert-haltige „Währungen“ hochzujubeln, nur um mit dem erzeugten Propaganda-Wind für diese Luft-Nummern unermesslich hohe „Windfall-Profits“ einzustreifen.
Bedauerlicherweise geben die über den Finanzmarkt wachenden Regulatoren längst jeden merklichen Widerstand gegen Fake-Währungen auf. Trump drängt nun sogar darauf, Gelder der US-Notenbank in Bitcoin zu investieren. In Verbindung mit spekulativen Derivaten und den exponentiell wachsenden, nicht-regulierten „Schattenbanken“ nehmen damit die Risiken im Finanzsystem massiv zu.
Wenn jedoch Volkswirtschaften nicht mehr von realwirtschaftlicher Wertschöpfung und darauf basierenden Erwartungen leben, sondern von den Ausschlägen spekulativer Geld-Surrogate, kann das auf Dauer nicht gut gehen. Noch weniger dann, wenn die Zaubermeister dieser Täuschungen zu viel politische Einflussmacht bekommen, wie sich das gerade in den USA abzeichnet.
05. Dezember 2024